1844
Die Freude am Lied und miteinander singen führt einige Männer zusammen und sie gründen am 23. Juni die "Egringer Sängerschar".
Sie stifteten gemeinsam die erste Fahne des Vereins und verfassen die heute noch vorhandene Urkunde. Der Lehrer Johann Martin Lehmann, der Verfasser dieses Dokumentes leitet als erster Dirigent die Sängerschar. Nach kurzem Wirken übergab er den Taktstock an den begabten Sänger Michael Jost, der bald als Sängervater in die Geschichte des Vereins eingeht. Er gründet und leitet nach und nach in umliegenden Gemeinden Gesangsvereine.
1880
Die Sängerschar formiert sich neu unter der Bezeichnung "Gesangverein Egringen".
Hierzu einige wortgetreue Auszüge aus den Statuten vom 10. November:
§1 Die Singstunden bleiben zur Bestimmung des Tages und der Stunde dem Direktorüberlassen.
§11 Jedes Mitglied zahlt als Einlage an die Kasse pro Monat 30 Pfennige.
§12 Jeder Sänger hat sich zu der vom Direktor bestimmten Stunde einzufinden.
§13 Wer unentschuldigt ausbleibt zahlt als Strafe 20 Pfennige und wer eine viertel Stunde zu spät kommt 10 Pfennige.
§17 Der Verein kann nie als aufgelöst betrachtet werden, solange ihn 4 Mitglieder fortführen wollen.
§19 In der Singstunde sowie außerhalb derselben hat sich jedes Mitglied anständig zu benehmen, widrigenfalls dasselbe vom Verein ausgeschlossen wird.
§22 Abs. 2 Die Direktion wird dem Gesangsdirektor Jost von Egringen übertragen.
1884
Am 6. Januar wird der Obermarkgräfler Sängerbund durch Michael Jost gegründet.
1893
Michael Jost übergibt das Dirigentenamt seinem Enkel Adolf Aberer
1903
Am 9. Dezember stirbt der Sängervater Michael Jost. Die Trauerrede hält Martin Geitlinger aus Wollbach und dankt mit eindrucksvollen Worten diesem Mann, der sich über Jahrzehnte mit großer Hingabe für den Chorgesang in Egringen und darüber hinaus eingesetzt hat. Eine Gedenktafel an seinem Heimathaus weist heute noch auf die großen Verdienste von Michael Jost hin.
1909
Adolf Aberer muß aus beruflichen Gründen sein Amt als Dirigent niederlegen. Ihm folgt der Hauptlehrer Fritz Reinhard.
1914
Der erste Weltkrieg bringt einen schmerzlichen Einschnitt in das Vereinsleben. Nahezu alle Sänger werden zum Kriegsdienst eingezogen, nicht alle kehren zurück.
Adolf Aberer ist wieder bereit mit den wenigen verbliebenen Stimmen in den Trauergottesdiensten den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen.
1919
Die Vereinstätigkeit kann unter Adolf Aberer und bald anschließend unter Hauptlehrer Bender wieder aufgenommen werden.
1939
Derzweite Weltkrieg bricht aus. Wieder lichten sich die Reihen der Sänger durch Einberufungen. Die gesanglichen Tätigkeiten in den folgenden schlimmen Kriegsjahren sind weitgehend bestimmt durch die Mitgestaltung von Trauerfeiern. Erneut ist Adolf Aberer, der mit einer kleinen verbliebenen Sängerschar, verstärkt durch eine Mädchensingruppe, das Vereinsleben aufrecht erhält und so unter anderem in verschiedenen Lazaretten die Verwundeten mit Liedvorträgen erfreuen kann.
1945
Auf Verfügung der Besatzungsmacht wird der Verein aufgelöst.
1946
Neugründung unter der Leitung von Adolf Aberer. Schmerzlich vermisst der Chor seine aus dem unheilvollen Krieg nicht mehr heimgekehrten Sängerkameraden.
1947
Am 21. Januar stirbt Adolf Aberer, der wie sein Großvater schon längst und mit Recht seiner großen Verdienste wegen "Sängervater" genannt wurde.
1968
Alfred Eckenstein stellte einen gemischten Chor zusammen, der zu den Feierlichkeiten im kommenden Jahr beitragen soll.
1969
Das erste große Ereignis des gemischten Chores anlässlich des 125 jährigen Jubiläums findet viel Beachtung.
1971
Unter der Leitung des neuen Dirigenten Johann Georg Ries wurde der gemischte Chor zu einem festen Bestandteil des Vereins.
1972
Unter Johann Georg Ries entsteht einen Kinderchor, der 1974 unter Robert Müller das Mundartspiel von Georg Jung "Chnöspli und Somechorn" aufführt, welches bei Rundfunk und Fernsehen Beachtung findet.
1979
Eine neue Satzung wird an der Generalversammlung am 24. Februar anlässlich der Eintragung ins Vereinsregister eingesetzt.
1988
Am 9. Januar: in der Generalversammlung wird der direkte Nachkomme der beiden Sängerväter, Hans Aberer, für seine 40 Jährige Tätigkeit im Vorstand und insbesondere als seit vielen Jahren unermüdlich amtierender Vizedirigent geehrt.
1994
Anlässlich der Feier des 150 jährigen Jubiläums wurde ein großes Fest in der Hermann-Burte Halle mit einem Themesingen veranstaltet. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch die Historie in der Festschrift von Rudolf Becherer verfasst, aus der auszugsweise hier berichtet wurde.
2019
Auf dem Läufelberg fand das Konzert zum 175jährigen Jubiläums statt. Es traten neben dem Gesangverein auch Gastchöre auf.